
Auswahl aus der Serie Gastland Bundesrepublik Deutschland, 1983-84 | © Hildegard Ochse

Gastland Bundesrepublik Deutschland, 1984 | © Hildegard Ochse
In der umfassenden Fotodokumentation »Gastland Bundesrepublik Deutschland« von 1983/84 beschäftigt sich Hildegard mit der Daseinsberechtigung von zoologischen Gärten an sich und deren zuweilen brutalen und naturfremden Architektur. In erschreckender Weise wird gezeigt, wie Tiere zur Schau gestellt werden in einer ihnen nicht artgerechten Umgebung. Die Tiere wirken in den Bildern zum Teil apathisch bis depressiv und gelangweilt in einer zuweilen klinisch antiseptischen Umgebung.
Fotografien, die in Zoos gemacht werden, stellen im Allgemeinen die Tiere isoliert von ihrer Umgebung dar. Es wird versucht, ein möglichst ›natürliches‹ Foto zu ›schießen‹. Ich sehe den Zoo als einen Ort, an dem Tiere gesammelt und ausgestellt werden. Die Besucher gehen von einem Käfig zum anderen ähnlich wie in einer Kunstausstellung. Das Ambiente der Tiere, das dem Tier selber nur ein Minimum an Entfaltungsmöglichkeiten bietet, ist wie eine Theaterkulisse für den Zuschauer. […] Die Zoos sind ein Endpunkt in der jahrtausendealten Beziehung zwischen Mensch und Tier. Ihre spezifische Architektur, die vom stilisierten römischen Tempeln für Löwen über den ›sozialen Wohnungsbau‹ für Kamele bis hin zu der olympischen Architektur des Vogelfreiflugraums in München reicht, ist ein historisches und soziales Spiegelbild dieser Entwicklung Hildegard Ochse, 1984

Gastland Bundesrepublik Deutschland, 1983 | © Hildegard Ochse
All photographs are there to remind us of what we forget. In this -as in other ways- they are the opposite of paintings. Paintings record what the painter remembers. Because each one of us forgets different things, a photo more than a painting may change its meaning according to who is looking at it. John Berger, Keeping a Rendezvous (Begegnungen und Abschiede: Über Bilder und Menschen), 1991

Gastland Bundesrepublik Deutschland, 1984 | © Hildegard Ochse
Förderung für ein Werkverzeichnis druch Stiftung Kunstfonds 2020.
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