
Arthur Peter Maria Römer um 1920. Aufnahme vermutlich in Südafrika | © Hildegard Ochse Estate
Arthur Maria Römer, geboren am 4. März 1893 zu Urft/ Steinfeld, Kreis Schleiden (Eifel).
Über seine Eltern, Robert Joseph Roemer (1849–1898) und Maria Roemer geborene Hammenstedt (1858–1940) ist nur wenig überliefert. Sein Vater war Direktor der Staatlichen Handwerkerschule (Erziehungsanstalt) im Kloster Steinfeld (Eifel), zu seinen Vorfahren zählen Hermann Josef Roemer und dessen Bruder Michael Heinrich Roemer. In alten Kirchenbüchern wird die Familie unter dem Namen Roemer geführt, seinen späteren Rufnamen Peter (Pierre) nahm er vermutlich 1909 in der Maristenbruderschaft an.
Arthur Maria Römer besuchte von 1902–1908 das Realgymnasium in Betzdorf im Landkreis Altenkirchen. Durch den frühen Tod seines Vaters verbrachte einen Teil seiner Kindheit und Jugend bis 1911 in Frankreich und Belgien bei seiner belgischen Großmutter in Arlon, wo er 1911 ein pädagogisches Examen ablegte.

Arthur Peter Maria Römer in der Boys High School der Maristen in Pietermaritzburg, Südafrika, 1919 | © Hildegard Ochse Estate
Er studierte von 1914 bis 1919 in Kapstadt und in Johannesburg an der Rand Universität, wo ihm der akademische Grad Bachelor of Arts (B.A.) verliehen wurde. Anschließend arbeitete er als Deutschlehrer in Pietermaritzburg in der Provinz Natal, Südafrika. Über seinen Aufenthalt dort ist, abgesehen von einem Klassenfoto und einem Reisepass, nur wenig bekannt. Während des Ersten Weltkriegs sollte er in Pietermaritzburg interniert werden. Weitere Stationen seiner Reise waren: Indien (1919), China (1920), Japan (1921) und Australien (1922). 1923 kehrte Arthur Peter Maria Römer aus Südafrika nach Europa und Deutschland zurück. 1929 studierte er für kurze Zeit in England, nach einer längeren Arbeitslosigkeit 1930, machte er sich als Privatdozent für Fremdsprachen in Münster selbstständig. Daneben war er als Sprachenlehrer, an der von Josef Clarén im Jahr 1892 gegründeten katholischen Hermann-Privatschule mit Internat in Bad Meinberg tätig.

Reisepass von Arthur Peter Maria Römer, um 1922 | © Hildegard Ochse Estate
Unter dem Name A. W. Roemer gründete er zusammen mit Heinz Kassing 1931 die »Katholische Liga« in Münster, wo er als Herrausgeber, Schriftführer und Redner sowie für die Zentrumspartei als Stadtverordneter von Münster bis 1933 aktiv war.

Auszug aus der Entnazifizierungsakte von Peter Römer, 1947

A .W. Roemer (1933): Proletarier! Wie wirst du Standesherr? (Gütersloher Volks-Zeitung 11.5.1933)
Am 14. Oktober 1933 heiratet er Emma Maria Krusemeyer in Telgte bei Münster und zog mit ihr 1934 nach Bad Salzuflen. Im März gründeten sie zusammen das Töchterheim »Haus Hildegard« in der Bismarckstraße 3 in Bad Salzuflen.

Haus Hildegard, um 1934 | © Hildegard Ochse Estate
In der Kurstadt lebte die Familie bis 1937 »unbehelligt, in welchem Jahre der Ortsgruppenleiter Hillebrenner mir eröffnete, daß man mein Haus schließen müsse, falls ich nicht in die Partei einträte; es sei ein unmöglicher Zustand, daß Jemand, der nicht in der Partei sei, deutsche Jugend betreue«. Ab 1940 begann »ein ununterbrochenes Kesseltreiben gegen« ihn und seine Familie. Später wurde die »Auflösung des Hauses« durch den Gauleiter Dr. Meyer verfügt, was jedoch aufgrund des Kriegsendes am 8. April 1945 in Bad Salzuflen nicht mehr umgesetzt werden konnte.
Nach dem Zweiten Weltkrieg arbeitete Peter Römer als Übersetzer für die Royal Air Force (RAF) in Detmold und gehörte zu den Gründungsmitgliedern der CDU in Bad Salzuflen an, daneben trat er in Leseabende im Kurhaus auf.

Peter Römer, um 1945 | © Richard Sprick/ Landesmuseum Detmold/ Foto Hildegard Ochse Estate
Peter Römer starb am 7. Dezember 1957 mit 64 Jahren in folge eines Herzinfarkts in Bad Salzuflen.
Anm. Der Name erscheint in unterschiedlichen Dokumenten, Briefen und Anzeigen als: A. W. Roemer, Arthur Roemer und Arthur Peter Maria Römer, Piere Marie Römer, Br. Pamenius sowie Peter Roemer oder Römer.
Quelle:
Steinfeld St. Potentinus, Felicius, Simplicius | Aachen, rk. Bistum | Taufen 1779–1844, Sig. KB 348-107-108;
Pietermaritzburg Archives: ZA NAB 1/PMB_3/1/1/2/6_267/14/114_1;
Archiv Hildegard Ochse: Peter Römer, Lebenslauf 1937;
Landesarchiv NRW: Military Goverment Germany Fragebogen,
NW 1004, 30894 1945; NW 1066, 7498 1947;
Archiv Hildegard Ochse: Todesanzeige, 1957;
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